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18.11.1887 - Seite 3
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Ruska Familienarchiv
Ansbacher Strasse 13
D-10787 Berlin
© 1997-2001
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Julius an die Eltern
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- die
Nation treffen kann, als eben dieses; es bangt
einen
- vor
der Zukunft. Und mir scheint, als ob hier ein
Erb-
- fehler
unseres Volkes schwer gerächt wxqerden
sollte: die
- Sucht,
das fremde für besser zu halten, das eigene
- geringzuschätzen:
den deutschen Ärzten mißtraut man,
- es
muß ein Engländer sein; auch die
wiener Ärzte
- sind
nicht gut genug. Es ist ein düsteres
Verhängnis,
- das
hier über uns hereinbricht. - Mir sagte
einer, noch
- ehe
die schlimme Wendung in der Krankheit bekannt
- war,
es sei dem Kaiser prophezeit worden, daß
der
- Kronprinz
nicht an die Regierung kommen, u. daß er
- selbst
96 Jahre alt werde, u. der Kaiser glaubt auch
daran.
- Man
bekommt angesichts der Thatsachen wirklich
manch-
- mal
Anwandlungen, abergläubisch zu
werden.
-
- Ich
habe seit meinen letzten Brief nur noch
das
- ägyptische
Museum u Sedanpanorama besucht. Das
- beständige
schlechte Wetter und meine jetzt sehr
be-
- schränkte
freie Zeit sind der Grund, weshalb es nicht
- mehr
so haufenweise hergeht. Daneben orientiere ich
- mich
gelegentlich - meistens Sonntag vormittags - in
- anderen
Stadtteilen, um nach und nach das
zusammen-
- zubekommen,
was für einen etwaigen späteren
- Besuch
Berlins mit dem Vater oder sonst Jemand
- berührt
werden muß. Über das ägyptische
Museum
- will
ich mich nicht weiter auslassen, dagegen
- kann
ich nicht umhin, von dem Panorama,welches
- von
A. v. Werner u. verschiedenen anderen
Künstlern
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